Versuchsanleitung:
Wir stellen als erstes einen Kristallkeim her (siehe
Herstellung eines Impfkristalles), dann die Wachstumslösung.
Wir
lösen 25 g Alaun in 150 g Wasser. Eventuell erwärmen wir
die Mischung leicht und lassen sie über den nicht gelösten
Bodensatz einige Stunden stehen. Ruhig öfters mal umrühren.
Die Lösung muß nach dem Erkalten gesättigt sein,
d.h. es darf sich bei Raumtemperatur kein zusätzliches Salz
auflösen lassen. Die Lösung wird filtriert und in ein
sauberes Becher- oder Einmachglas, gefüllt. In die Lösung
wird der an einem Faden befestigte Impfkristall gehängt und
abgedeckt. Nun brauchen wir etwas Geduld. Steht unserer Wachstumslösung
an einem gleichmäßig temperierten Ort, so wächst
unser Impfkristall gleichmäßig, ohne Einschlüsse
zu einer natürlichen, perfekten Form. Ist zuviel Lösungsmittel
verdampft oder bilden sich auf dem Boden des Gefäßes
Kristalle, sollte die Wachstumslösung erneuert werden.
IMan
erhält auf diese Art und Weise die schönsten Kristalle,
nur müssen die Versuchsbedigungen wirklich konstant bleiben.
Experimentiert mal mit verschiedenen Gefäßformen, je
größer die Öffnung, desto schneller kann das Wasser
verdampfen, desto schneller kann sich am Impfkristall überschüßiges
Salz abscheiden. Auch mit einer erhöhten Temperatur oder einem
ständigen Rühren (z.B. mit einem Magnetrührer)
kann man das Wachstum beschleunigen. Allerdings können bei
einem zu schnellen Verdampfen des Lösungsmittels Störungen
beim Wachstum des Kristalls zeigen, ungleichmäßiges Wachstum,
Einschlüße und Risse in den Kristallen sind die Folge.
Bilden sich am Boden zusätzliche Kristalle können wir
diese durch filtrieren entfernen.
Ist
die Temperatur (und strenggenommen auch der Luftdruck) nicht konstant
kann es bei einer Erhöhung der Temperatur zu einer Teil- oder
Komplettauflösung des Kristalles kommen. Dies kann die Arbeit
mehrerer Wochen vernichten, aber auch bizarre halbkugelförmige
Kristalle hervorbringen. Sinkt die Temperatur der Lösung so
wird das Lösungsgleichgewicht verschoben und es fällt
zu schnell zu viel Salz aus der Lösung. Es kommt zu Störungen
beim Einkristall oder zur Bildung weiterer Kristalle.
Benutzen
wir anstelle des farblosen Kaliumalaun das dunkelrote Kaliumchromalaun
(Chromalaun) so können wir einen roten Keim, eventuell einen
schon nach obiger Methode gezüchteten größeren Kristall,
mit einer farblosen Schicht überziehen. Auch ist es möglich
aus Mischungen der beiden Salze rosa- bis violettfarbene Kristalle
herzustellen.
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