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Forensik - Leuchtendes Blut
 
 
 
  Versuch Nr.042
Bewertung / Schwierigkeitsgrad:

Zeitaufwand: wenige Minuten
 
   
 

Versuch des Monats Archiv

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Ziel:
Bei der Aufklärung von Verbrechen reicht kriminalistisches Denken oftmals nicht aus. Erst mit Hilfe der Chemie können Straftaten lückenlos bewiesen und Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Zu den wichtigsten Teilgebieten der forensischen Chemie zählt das Nachweisen von Fingerabdrücken, das moderne DNA-Fingerprinting, sowie die Bestimmung von Drogenarten und deren Herkunft mit Hilfe spektroskopischer und chromatographischer Methoden.

Blut spielt bei der polizeilichen Spurensicherung eine entscheidende Rolle. Mit Hilfe der am Tatort zurückgelassenen Blutspuren ist es möglich Aussagen über beteiligte Personen,
Tatort und Tathergang eines Verbrechens zu treffen.
Eine einfache und schnelle Methode zum Nachweisen kleinster, kaum sichtbarer Blutspuren beruht auf dem Prinzip der Chemolumineszenz. Dies soll in einem einfachen Experiment verdeutlicht werden.

 

 
 

Geräte:
100mL Sprühflasche mit Gummigebläse, ein mit Blut kontaminierter Stoff oder mögliche Tatwaffe

 

 
 

Chemikalien:
0.2g Luminol,
100ml Natriumperoxid-Lösung (1%ig)

 

 
 

Sicherheitshinweise:
Natriumperoxid (Na2O2): O, C R 8-35/38 S 8-27-39-45
Wasserstoffperoxid (Perhydrol ®, H2O2 ): C R34 S3-26-36/37/39-45
Luminol (5-Amino-1,2,3,4-tetrahydrophthalazin-1,4-dion) (C8H7N3O2 ): Vorsicht! Nicht vollständig geprüfter Stoff!

CO

 

 
 

Einverständniserklärung:
Hiermit erklären Sie sich bereit den folgenden Versuch unter
eigener Verantwortung und nur mit ausreichendem chemischen Wissen und geeigneten Schutzvorrichtungen durchzuführen!
Der Autor kann für jegliche Personen- und Sachschäden durch mögliche Fehlversuche nicht haftbar gemacht werden. (siehe Sicherheitscheck bzw. Disclaimer)

 
 

 

 
 

Versuchsanleitung: Taschenrechner
Man löst in
100ml Natriumperoxid-Lösung (1%ig) 0,2g Luminol. Mit der Sprühflasche verteilt man nun diese Lösung fein auf den zu untersuchenden Objekten. Nach Abdunkeln des Raumes ist eine blauweiße Lumineszenz zu beobachten.

(Alternativ zur Natriumperoxid-Lösung kann auch direkt Wasserstoffperoxid-Lösung verwendet werden)



Bild eines mit Blut kontaminierten Stoffteils


 
 

Entsorgung: (siehe auch Entsorgungsmaßnahmen)
Die Wasserstoffperoxid-Lösung wird vorsichtig in wässrig saurer Lösung (Eisen(II)salze, Bisulfit) reduziert, neutralisiert und dann zum Abwasser gegeben.
Luminol: organische Lösungsmittelabfälle

 

 
 

Erklärung / Hintergrund:
Luminol wird unter Einwirkung von Wasserstoffperoxid in alkalischer Lösung zum Diazachinon oxidiert. Im weiteren Verlauf kommt es zur Oxidation zu einem Peroxodianion. Nach Abspaltung eines Stickstoff-Moleküls aufgrund der katalysierenden Wirkung des im Blut enthaltenen Protohäms bildet sich das Aminophthalsäuredianion in einem angeregten Zustand. Durch Abgabe von Lichtenergie wird der energetische Grundzustand wieder erreicht.

Bereits sehr geringe Mengen von Blut katalysieren die beschriebene Luminol-Nachweisreaktion. Hierbei ist für die Spurensicherung vor allem wichtig, daß diese Lumineszenz charakteristisch für Blut ist, da andere Körperflüssigkeiten nicht das im Blutfarbstoff Hämoglobin enthaltene Protohäm besitzen (Hämoglobin: bestehend aus Protein-Molekül und Protohäm).


(Bild der katalysierenden Protohäm-Einheit)

(Mit freundlichem Dank an Andrea Groß (Philipps-Universität Marburg))

 
 

Links:
Chemolumineszenz: umfangreiche Informationen zur Chemoluminiszenz mit Experimenten (Didaktik der Chemie, Uni Bayreuth)
Für alle Fälle "Fit": DDR-Spüli hilft Fahndern der Polizei
Toxikologie-Quiz:(engl.) Hier gibt’s jedem Monat ein Toxikologie-Quiz mit einem Preis
Linkliste Forensische Chemie:(engl.) Umfassende Linkliste zu allen Bereichen der Forensischen Chemie
Forensic Science: sehr schöne Linkliste zur Forensischen Kriminalistik

Blut - der ganz besondere Saft: die Seite der WDR-Sendung Quarks und Co mit spannenden und wissenswerten Informationen rund um das Blut
www.blutgruppe.info: Die Blutgruppen - ihre Bedeutung und Entstehung.

 

 

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